Ein Rundgang durch Poll
Eine Erinnerung, die ein Leben lang bleibt
Originaltext von Hans Langen
Wir Langens wohnten im Hause mit den Großeltern Büchel und dem Bruder meiner Mutter mit Familie Mathias Büchel. Haus und Grundstück hatte mein Großvater im Jahre 1900 erworben. Es war ein kleiner Bauernhof mit Scheune und Stall. Scheune und Stall hatte mein Vater in Eigeninitiative zu Wohnungen umgebaut. Dort wohnte ich und ging 1936 zur Kommunion. Ab diesem Zeitpunkt werden meine Erinnerungen konkret und meine Schilderungen erstrecken sich auf die Jahre 1936 bis 1939. Danach kam der Krieg.
Wohnhaus vor dem Krieg
Neuerbaut 1980
Der Weg
Flurstein Ecke Salmstraße / Kleinstraße
Ich ging aus dem Haus in die Salmstraße nach rechts, neben uns wohnte das Ehepaar Türk, dann der Friseur Caspers, der auch Masseur war. Über die Kreuzung in Höhe der Ecke Kleinstraße befand sich ein alter Grenzstein (Flurstein). Dieser war Treffpunkt der Jugend. Neben einem kleinen Lebensmittelgeschäft lag die Gaststätte Müller. Der Saal der Gaststätte wurde bis 1936 als Sportraum genutzt. Ich durfte einmal reinsehen. Es fand gerade ein Ringwettkampf statt.
Poll hatte damals eine Schwerathletikabteilung. Ich durfte nur kurz dableiben, sah aber Ringkämpfe der Gebrüder Strunk aus der Pfeiffergasse, die, weil Sackgasse auch „de Zobügel" genannt wurde.
Neben der Gaststätte war der Tellenbachs Hof. Die Kirchgänger schimpften über den Tellenbach, weil der vor dem Kirchgang durch den Stall ging und dann Mist an den Schuhen hatte. Weiter befand sich hier das Türks Büdchen. Der fuhr im Sommer mit einer Eiskarre durch Poll. An der Ecke zur Hauptstraße befand sich früher der Konsum mit der Leiterin „et Kutze Ann".
Auf der anderen Seite befand sich eine Hufschmiede und Schumacher (Tönnes), dann kam die Metzgerei Hartenscheid und der Offermannshof. Dort wohnte mein Kommunionspaar Albert Offermann. Es folgte das Haus von Maria Klein und Toni Büchel und das Sürths Häuschen. Ecke Schenkspfad war die Saat- und Futtermittelhandlung Marx:. Herr Marx war ein netter Herr, der uns oft in seinem Lager spielen ließ, wobei wir das Saatgut bekletterten und deshalb von dem Arbeiter Allgemissen ermahnt wurden. Daneben ist die Bäckerei Busbach, wo ich Brot und sonntags ein Teilchen holte. An Brot gab es Graubrot, Schwarzbrot und Brötchen.
Die Salmstraße
Die Poller Ringer trugen die Wettkämpfe im großen Saal der Gaststätte Müller aus. Später wurde der Saal in ein Kino umgewandelt (Poller Lichtspiele).
Foto 1
Der Tellenbachs Hof in der Salmstraße ist hier schon in einen metallverarbeiteten Betrieb umgewandelt. Das Foto entstand 1972.
Foto 2
Links der Konsum und direkt dahinter (nicht zu sehen) Türks Büdchen Foto 3
Jeweils auf der rechten Seite wie von Hans Langen beschrieben: die Hufschmiede, der Schuhmacher und die Metzgerei. Türks Büdchen links.
Foto 4
Caspers Plätzchen
Flurstein
Schenkspfad
Mittelpädchen
Vom Caspers Plätzchen gehen mehrere Straßen ab. Wir gehen in den Käulchensweg, rechts wohnt in einem kleinen Haus die Familie Hackenbroich (de Föötche, Hackenbroichs hatten Spitznamen), dann folgte die Familie Hahn, danach Busbachs Hof, er erstreckte sich übers Mittelpädchen bis an das Schnepfhaus. Dieses Haus war nur über den Mittelpfad zu erreichen. Weiter wohnt die Familie Jakobs, dann erreicht man den Türkshof, der hatte die Ausmaße eines Gutes, verlor aber viele Äcker durch den Autobahnbau. Weiter folgt das Haus Hochholz, welches aber nicht mehr zum Käulchensweg zählte. Zurück in der Reihenfolge Käuchensweg: Familie Hönig, Weissenbach, Pennartz und Buchner.
Die Kleinstraße
Kleinstraße Nr. 1 Hier sind die ehemals einzeln stehende Häuser zu einem Wohnblock zusammengefast. Das Foto entstand kurz bevor das Haus einem Neubau weichen musste. Foto 5
Die Kleinstraße endete damals direkt vor dem Jungberger Hof. Zur Zeit der Aufnahme bewirtschaftet den Hof Matthias Türk, der dann
später um 1970 die Wirtschaft "Alt Poll" in der Weingartengasse führte.
Foto 6
Haus Nr. 1 in der Kleinstraße und ehemaliger Jungberger Hof
Wir gehen in die Kleinstraße. Vorne ist die Heißmangel Mandt, dann das Haus der Familie Klein, danach kam die Firma Meller. Das Geschäft hatte begonnen mit dem Verkauf und der Instandsetzung von Fahrrädern. Als es die Volksradios bei Meller zu kaufen gab, hieß die Firma RU-FA-ME (Rundfunk, Fahrrad, Meller). Es folgte die Jungbergerstraße, benannt nach dem gleichnamigen Hof, deren Besitzer ein Hasenberg war.
Rechts um die Ecke hieß die Straße Dixberg. Hier wohnten verschiedene Familien, dann kam die Gärtnerei Hasenberg. Eine große Gärtnerei, wo wir für die Mutter am Muttertag ein Blümchen kauften. Gegenüber war das Haus Burgwinkel. Herr Burgwinkel war taub und Frau Burgwinkel sprach deshalb sehr laut. Da lauschten wir Bengels oft amüsiert, wenn sie schrie und er nur sagte: "wat häste gesaht".
Müllergasse
Das erste Haus der Nothhelfers. Ein paar Häuser weiter lag die Gaststätte Beier, die nach dem Krieg nicht mehr aufgebaut wurde. Dafür entstand auf der
Rheinallee ein neues Lokal.
Foto 7
Auf der Ecke Müllergasse stand das Haus Boden, in dem mein Freund Hans Gauer wohnte. Vom Dixberg ging es rechts in die Müllergasse, wo das Mietshaus der Familie Küpper stand. Es folgte ein kleiner Hof und gegenüber war die Gaststätte Beier. Die war im Sommer besonders beliebt, weil sie zum Rhein hin eine Terrasse hatte. Neben Beiers begann das Nothhelferviertel mit mehreren kleinen Häusern, dann die Nummer 21, ein großes Haus mrt zwei Anbauten auf Hinterhöfen. Fast alle die dort wohnten hießen Nothhelfer.
Alles gute Fußballer, so das auf Fastelovend eine Mannschaft Nothhelfer gegen den VFL Poll spielte, welches die Nothhelfer gewannen. In der Gasse war auch die Gaststätte Jompertz, die ein Sommerhaus an der Rheinallee hatten. Wir liefen meistens an Tönnes vorbei zum Rhein runter. Dort war unser Spielplatz, entweder Fußball auf den Poller Wiesen oder wir zogen rheinaufwärts und suchten am Ufer schöne Kieselsteine.
Zwischen der ersten und der zweiten Kribbe (Buhne) stand ein Schwimmbad. Es war mit einer hohen "Britz" vor Neugierigen geschützt. Der Schwimmmeister Fehr erwischte uns, wenn wir versuchten durch ein Astloch zu "spinxen". Schwimmen gingen wir dort nicht, weil es Eintritt kostete. Dafür gingen wir zu den Westhover Bäum. Dort beobachteten wir die Poller Fischer. Die fuhren mit einem Kahn einen großen Bogen über den Rhein und warfen ein Netz aus. Ein starker Mann hielt das Netzende und ging bis zur ersten Kribbe, wo der Kahn anlandete und das Netz eingeholt wurde. Die gefangenen Fische wurden entnommen. Viele Fische wurden in Kisten gelagert und dann zum Markt gefahren. Kleine Fische wurden zurück in den Rhein geworfen.
Gaststätte Beier
Brachland
Nothhelfers-Mannschaft
Foto 8
Foto 9
Foto 10
Auf der anderen Seite war der Hof vom „Knodde" (Welscheid). Es folgte noch ein Schreibwarengeschäft mit Artikeln für die Schule. Links ab der Schulpfad, wo der Architekt Weissenbach lebte, im folgenden Schenkspfad war das Milchgeschäft Weissenbach, wo die Milch lose verkauft wurde. Von der Hauptstraße rechts begann der Poller Damm mit dem alten Polter Friedhof. Dahinter war früher der Fußballplatz. Er wurde verlegt hinter die Randsiedlung.
Am Rhein entlang
Am Poller Fischerhaus vorbei gingen wir durch Gärten und Brachland zur Weingartengasse. Dort stand ein einzelnes Haus im Feld. Die Straße runter kamen die Abzweige „Hinter den Wiesen" und .Auf den Steinen". Dies waren für uns unbekannte Gebiete, denn dort wohnten unseres Erachtens alles bessere Lück. Die Weingartengasse stand bis zum Bau des Poller Damms im Jahre 1900 ständig unter Hochwassergefahr. Oben wohnte die Familie Gothe. Der Mann war Direktor bei Schütte, der Sohn bis zur Gymnasiums Reife in unserer Klasse, spielte aber nie mit uns. Es gab den Berghannes Hof, das
Haus Hersel und gegenüber den Bauunternehmer Schild. Dort wohnten auch der Vorsitzende der Poller Fischer, der Künneühm und viele Fischersleut. Auf der Ecke zur Hauptstraße befand sich das kleine Lebensmittelgeschäft Mandt Gegenüber war der Kiosk Landers, deren Sohn war auch in unserer Klasse. Es gab die Arztpraxis des Dr. Kolter und nebenan die Bäckerei Greitemeier. Gegenüber befand sich ein Einschnitt in die Straße, der Bergerhof. Dort wohnte unser Fußballtrainer Klöckner. Es kam der Maler und Anstreicher Wottering und die Metzgerei Latz. Auf der anderen Seite ein Obst- und Gemüsegeschäft mit einem großen Hof. Dort war ein Schicksalsort unserer Familie. Meine Großeltern Johann und Elisabeth Langen sind von Rodenkirchen nach Poll ausgewandert. Mein Großvater war beruflich als Kesselschmied in Poll beschäftigt. 1904 wurde mein Vater Jakob Langen dort geboren. Der Legende nach war auf der anderen Hofseite der Schützenhof. 1924 war meine Mutter Gertrud Büschel dort als Haushaltshilfe beschäftigt.
Auf dem Hof lernten sich beide kennen und heirateten 1925 in St. Josef. Mein weiterer Weg führte zum Kirchplatz. Dort wohnte meine kleine Freundin, et Sonntags Käthchen, im Hause der Schlömers mit den berühmten Fußballsöhnen. Nebenan die Steinheuers und quer zu St. Josef die Reuchers. Der Platz wurde beherrscht von St. Josef. Hier ging ich zur 1.hl. Kommunion. 1936 mussten wir als zehnjährige im anschließenden Kathechetensaal bei Kaplan Hambüchen viel lernen. Dann kam die 1. hl. Beichte. Das wurde schwierig, denn ich fand unter den zehn Geboten nichts für mich, andere hatten ihre Sünden auf einen Zettel geschrieben. Die Beichte war in Dreifaltigkeit bei Pfarrer
Dieses Haus hat auf dem Campingplatz gestanden. Dies wurde mir mehrmals glaubhaft bestätigt. Foto 11
Dr. Hahn. Das war ein Ekel und zog uns an den Haaren, wenn wir zu laut waren. Ich habe mich mit Obstklau beim Beichten durchgemaggert. Die Buße waren drei Vaterunser und damit war das Problem für mich gelöst. Für das Mädchen aus unserer Straße nicht, denn es hatte den Zettel vergessen. Den hatte die Oma gefunden und dann musste Mariechen der Oma erklären, wo es unschamhaftig gewesen war. Die Sache war bald geklärt, weil Mariechen es als Sünde betrachtete, das es ein Bild eines nackten Mannes gesehen hatte. Da war die Oma beruhigt, erzählte es aber der Nachbarin, meiner Oma. Die stellte mich zur Rede und wollte meinen Zettel sehen. Es brauchte viele Ausreden und eine Umarmung bis die Oma mir glaubte, ich sei ein kleiner sündenfreier Engel ohne Zettel.Am Weißen Sonntag 1936 fand das große Fest statt. Pfarrer Wiegand war Priester bei meiner 1.hl. Kommunion. Es gab viel Kuchen. Hinter der Kirche befand sich der Kielsweg. Dort wurde später ein kleines Kloster gebaut. Die Bebauung links umfasste ein Mietshaus mit der Familie Mehlmann, dann die Kaplanei und das Eckhaus der Familie Mommertz, links ging der Kielshof ab, in welchem die Gärtnerei Mors und die Schreinerei Schlömer waren. Es wohnte dort auch die Familie Florin. Wir wurden gemahnt, dass das Kommunisten wären. Doch Franz und Hans nahmen uns mit, weil wir bei der gütigen Oma Kamellen selbst mit Zucker in der Bratpfanne machen durften. Der Onkel Florin ist später vor Hitler nach Russland geflohen.
Die Hauptstraße
Die Hauptstraße begann mit der Gaststätte Faßbender, an deren Wand noch ein Schild »Poststation" hing, dann kam der Panne Schäng. Der war Vorsitzender des Anglervereins. Zum Angeln hatte er die Würmer in der Hosentasche. Da er in der anderen Hosentasche den Tabak hatte, kam es auch schon mal zu Verwechstungen, das die Würmer in der Pfeife landeten, aber die qualmten nicht. Nebenan war der Hof vom „Tringe", der Spitzname von Hackenbroich.
Auf der anderen Seite war der Hof vom "Knodde" (Welscheid) Es folgte noch ein Schreibwarengeschäft mit Artikel für die Schule. Links ab der Schulpfad, wo der Architekt Weissenbach lebte, im folgenden Schenkspfad war das Milchgeschäft Weissenbach, wo die Milch lose verkauft wurde. Von der Hauptstraße rechts begann der Poller Damm mit dem alten Poller Friedhof. Dahinter war früher der Fußballplatz. Er wurde hinter die Randsiedlung verlegt. Dies war eine Siedlung, wo Handwerker im Eigenbau mit gegenseitiger Hilfe ca. 1936 eine Siedlung erbaut haben.
Die Poller Hauptstraße / Kirchplatz Dort wo man das Schaufenster erkennt, war nach dem Krieg das Konsumgeschäft. Foto 12
Sport
Die Fußballgeschichte von Poll ist umfangreich. Uns störte, dass sonntags um 3 Uhr das Spiel, aber auch in der Kirche die Andacht begann. Ich habe oft die Oma belogen, ich sei in der Andacht gewesen. Die Poller Mannschaft bestand aus alles alten Pollern. Es gab auch mal einen Gast aus Deutz, der hieß Finken und begrüßte seine Gegner mit den Worten: „ich heiße Finken und du wirst gleich hinken" oder die Geschichte vom Poller Schmied, dessen Sohn Hein mitspielte. Als ein Spieler den Hein gefoult hatte, hat der Vater diesem Gegner vom Zuschauerraum aus mit der Schirmkrücke ein Bein gehalten. Für mich unvergessen ist, als die Poller A Mannschaft 1938 Gaumeister wurde. Viele Namen sind noch bekannt: Im Tor klasse Schorsch Casper, der Sohn vom Friseur. Es spielten Schlömer, Nothhelfer, Wisskirchen und ein Jakobs, der später einmal in die Nationalmannschaft berufen wurde.
Die Mannschaft von Hannover 96 im Jahr 1938
Johannes Jakobs wechselte 1937 vom VfL Poll zum Fußballklub Hannover 96. Dort wurde er 1938 mit Hannover 96 Deutscher Meister. Im Endspiel besiegten sie, die damals dominierenden Fußballer von Schalke 04. 1939 kam er in der Nationalmannschaft zum Einsatz. Der Wechsel nach Hannover war wohl bedingt durch den Militärdienst, wo er als Pilot zum Einsatz kam. Bei einem Erkundungsflug, kurz vor Kriegsende, verlor er sein Leben.
Johannes Jakobs steht genau in der Bildmitte Text und Foto 13
Hauptstraße und Schule
Parallel läuft der Poller Damm. Er war wenig bewohnt. In einem Haus wohnte der alte Rektor der Schule Mömerzheim. Die Straße führte ins Feld. Dort stand ein Haus, in welchem meine andere Großmutter wohnte.
Sie hatte eine kleine Hühnerfarm und verkaufte in Poll Eier. Nach dem Tod meines Großvaters Johann Langen hatte sie 1922 den Taglöhner Johann Streffing geheiratet. Sie hatte vier Kinder und der Hennes auch, außerdem einen gemeinsamen Sohn. Es war für mich immer ein weiter Weg bis zur Großmutter, die andere wohnte ja im Hause. Von der Schule geht links die Straße „Auf dem Sandberg". Hier wohnten Mors, Henn, Löckener, Reucher und die Familie Pfeiffer. Alle hatten Söhne die in unserer Klasse waren.
Es folgte ein Milchgeschäft Kolter und am Ende war der Hof vom „Zeye", Spitzname für Hackenbroich. Es mündete in die Siegburger Straße, wo mein Heimweg an der Tankstelle Hartenscheid und der Anker Apotheke bis zur Drogerie Feussner ging. Hier bog ich in die Salmstraße, wo die Metzgerei Kamp, Dr. Decker und das Strickwarengeschäft Lauenstein war. Auf der Ecke zur Hechtstraße wohnte Familie Einmal. Die Salmstraße ging weiter mit dem Installateur Domm, rechts wohnten Juli, links Bramheuser.
Die Poller Schule vor dem Krieg
Es folgte Klinkenberg und die Leihbücherei Witsch, gegenüber Lebensmittel Husch. In den Fulaxehäusern (Volksmund) wohnten Kessel, Menten, Ellemund und Ditzer. Gegenüber die Metzgerei Burgwinkel, dann der Hof vom Klöre (Ferkes Schäng genannt). Es folgten Paffrath, Kremer und die Gaststätte Degen (beim Schmal). Gegenüber war ich in meinem Elternhaus wieder angelangt. Die Gaststätte Degen war eine typische Poller Kneipe, kein Speiselokal, keine Musik, hier wurde nur geklönt. Wenn die Alten zusammensaßen, dann erzählte der Künneühm vom Fischfang, angeblich sogar von Fischen über 1 Meter Länge. Da konnte eine Familie eine ganze Woche von leben. Keiner widersprach. Et woren gemütliche Verzällcher bei Kölsch und Köm.
Eine besondere Erinnerung von Hans Langen
Das Lied muss am Anfang des vorigen Jahrhunderts entstanden sein. Es wurde 1938 in der Volksschule Poll bei Lehrer Fehr von zwei Jungs aus dem Baumgarten vorgetragen. Ich (Hans Langen) habe es nachgeschrieben.
Poller Leben (Titel erdacht)
En Poll am Ring do drussen en dam Städtche,
en Poll am Ring do kennt uns jedes Mädche.
En Poll am Ring, do drussen op dam Land,
als Maifeschfänger sin mir do bekannt.
(Wiederholung der letzten beiden Zeilen)
Des Morgens froh mir schnappen Netz un Angel,
am Fesch do ess gewess noch keene Mangel.
Mir fahren, dann mem Rad de Dixberg erav.
Em Tempo jeht et durch dat Poller Kaff
Dat Annekatröng dat es die Jeiß am melke,
die Köh em Stall, die fange an ze belke.
Da Oos schläht mem Stätz de Takt dabei.
Dat Hohn dat Iaht för luter Freud e Ei.
Un hann mer dann dat ganze Netz voll Fesche,
die kumme dann bei uns doheim op de Desche.
En Döppe Mostert vun nem halve Pund,
dröm Lück esst Maifisch un ihr blievt gesund.
Einzelnachweis
Foto 1: Peter Zingsheim
Foto 2: Josef Großgarten "Poller Chronik"
Foto 3: Karl Reucher " Poller Geschichten"
Foto 4: Fred Becker
Foto 5: Manfred Türk
Foto 6 Josef Großgarten "Poller Chronik"
Foto 7: Rolf Nothhelfer
Foto 8: K.H. Beier
Foto 9: Peter Berg
Foto 10: Manfred Burgwinkel
Foto 11: Fred Becker
Foto 12: Willi Michels
Foto 13: https://www.hannover96.de/ueber-96/historie/erfolge/deutsche-meisterschaft-1938.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Jakobs
Den Originaltext von Hans Langen um 15 Zeilen gekürzt
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Willi Muyrers (Montag, 08 April 2019 12:50)
Lieber Heinz, da hast du dir ja wieder einmal viel Arbeit gemacht.
Eine Anmerkung kann ich mir nicht verkeifen, da ich dich schon öfters darauf angesprochen habe: Der Nachnahme der Familie "Nothhelfer" wird mit doppeltem "H" geschrieben.
Viele Grüße vum höchsten Berg vun Poll
Willi
Manfred König (Mittwoch, 26 Januar 2022 17:12)
Zu den Bildern Salmstraße:
Links neben dem Konsum auf der Hauptstraße war ein Herrenfrisör. Die Haarschneidemaschine war vorsintflutlich und fürchterlich stumpf.
Er wohl wohl sehr billig. Deshalb wurden wir Jungs dahin geschickt.
Hinter Türcks (Konni) Büdchen war auf der Salmstraße dann das Poller Kino.
Sonntags war dann immer eine Kindervorstellung Ich meine um 14 Uhr. Nachmittags und abends dann 2 Vorstellungen.